Paypal führt in Deutschland den Service Paypal Plus ein, der es Onlineshops erlaubt, seinen Kunden die Zahlungsmethoden Paypal, Lastschrift, Kreditkarte und Rechnung über einen einzigen Zahlungsabwickler anzubieten. Das klingt besonders interessant für neu startende Onlineshops und kleine bis mittlere E-Commerce Anbieter. Diese sind Beispielweise oft im Online-Druck Bereich zu finden. Ist dieses Zahlungsarten-Bündel wirklich attraktiv für den potenziellen Kunden und lohnt es sich für Online-Händler?

Wie funktoniert PayPal PLUS

Paypal wird über seine dafür angebotene Schnittstelle zusätzlich zur eigenen Bezahlmethode Paypal auch die Zahlung per Lastschrift und mit Kreditkarte anbieten. Zusätzlich ist der Kauf auf Rechnung noch für dieses Jahr geplant. Alle Zahlmethoden beinhalten den Käufer- und Verkäuferschutz von Paypal. Zunächst werden für die PayPal Plus-Zahlungsarten PayPal, Kreditkarte, Lastschrift und Rechnung nur die bisherigen PayPal-Gebühren ,umsatzabhängig zwischen 1,5% und 1,9% + 0,35 EUR, berechnet. Ab dem Jahr 2016 werden für die PayPal Plus-Zahlungsarten jedoch höhere Gebühren zwischen 1,79% und 2,49% + 0,35 EUR (umsatzabhängig) berechnet. Weitere Gebühren, wie beispielsweise Einrichtungs- oder Grundgebühr, sollen nicht anfallen, ob auch für das “alte” PayPal höhere Gebühren ab 2016 anfallen, ist noch unbekannt. Beim Online-Anbieter laufen alle Zahlungseingänge unabhängig von der Zahlungsmethode auf sein Paypal-Konto auf. Eine Besonderheit ist des weiteren, dass die Kunden nicht bei Paypal registriert sein müssen. Gerade Firmenkunden kommt das zugute, da der Anteil der Businesskunden mit PayPal-Konto im Vergleich zum B2C-Bereich recht überschaubar ist.

Integration in den Shop

Die Umsetzung in gängige Shop-Systeme soll laut PayPal einfach zu machen sein. Sie kann selbst oder über das jeweilige Shopsystem vorgenommen werden. Dabei kann sich der Online-Anbieter auch für einzelne Zahlungsmethoden entscheiden und beispielsweise auch nur den Kauf per Lastschrift oder Kreditkarte anbieten. Es ist damit zu rechnen, dass innerhalb weniger Wochen nach Einführung von PayPal PLUS diese Option bereits von den ersten Anbietern von Softwarelösungen für das E-Business Print integriert sein wird. Übrigens ist die Integration von Seite von Paypal bereits Mobilgeräte-optimiert. Ist denn das neue Zahlungsmix-Angebot von Paypal interessant? Ein Blick auf die bevorzugten Zahlungsmethoden der Onlinekunden verrät, dass die beliebtesten Zahlungsmethoden Rechnung, Paypal, Lastschrift und Kreditkarte sind (in dieser Reihenfolge). Spätestens wenn die Rechnungs-Zahlart von Paypal dem Plus-Angebot hinzugefügt wird, hat der Online-Anbieter also eine anscheinend unschlagbare Kombination, was den Zahlungsartenmix aus Kundensicht angeht.

Es ist zu empfehlen, die Strategie des Zahlungsartenmixes zu überdenken, um die Konversionsrate zu erhöhen und Kaufabbrüche zu reduzieren. Vielleicht wird nun das neue Angebot von Paypal zusätzlich Bewegung bringen. Wichtig ist die Zahlarten-Strategie aber vor allem für Onlineshops und -portale, bei denen Konsumenten (B2C) als Kunden auftreten. Wer ein reines B2B-Geschäft betreibt und/oder Online-Einzelverkäufe im höheren Euro-Bereich tätigt, sollte sich hingegen überlegen, ob er denn beim Kauf auf Rechnung Paypal beteiligen will.